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Der Vorgang betrifft mich selbst, 45 zum Zeitpunkt der Symptome

Als das geschah, hatte ich noch keine Ahnung von den 5BN!

1995 begann ich (als erster Angestellter!) ein Arbeitsverhältnis in einem neu gegründeten Elektronikunternehmen. Mein Chef war hochmotiviert, absolut kompetent und hatte (aus meiner Sicht) hohe Erwartungen an mich.
Für mich ergab sich daraus ein gewisser Leistungsdruck, dem ich nach Kräften zu entsprechen versuchte. Es stellte sich bald heraus, daß ich meine bisherigen problemlosen Beiträge als Elektroniker im Forschungsbereich hier nicht wiederholen konnte. Vielmehr war ich gezwungen, mir eine völlig neue Denkweise in fachlicher Hinsicht anzugewöhnen.

Das führte zwangsläufig zu einem massiven Verlust meines Selbstwertes. Trotzdem signalisierte mir der Chef, daß er mich brauchte. Das tat mir einerseits gut, andererseits erhöhte es meinen gefühlten Leistungsdruck. So konnte ich mir am Ende selbst nicht genügen. Zeitweise fühlte ich mich sogar als kompletter Versager.
Es dauerte mindesten 2 Jahre, bis ich aufhörte, mich mit der Firma allzusehr zu indentifizieren und deren Wachstum von mir abhängig zu machen. Bis dahin waren ungezählte tägliche Überstunden die Regel.
Als ich anfing, etwas kürzer zu treten, bemerkte ich erste Anzeichen von Mißempfindungen in den Beinen.

Schließlich kamen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in der Lendenwirbelsäule dazu. Am Tag, als ich einen vereinbarten Arztbesuch wahrnehmen wollte, kam es beim Schuhe-Anziehen zu einem lähmenden einschießenden Schmerz in der Wirbelsäule. Ich schleppte mich zum Auto und kam in diesem Zustand zum Arzt, der mir einen Bandscheibenvorfall bescheinigte.

Ein paar Tage später kam es zu Schwächen im rechten Fuß- und Zehenheber. Daraufhin landete ich in der Dresdner Uniklinik, wo ich fast 2 Wochen lag, ohne aufstehen zu können.
Nach der Tomographie lag auf meinem Nachttisch ein Formular, das mich zur OP aufforderte. Davor allerdings hatte ich eine gigantische instinktive Angst.
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß es gut war, an der Wirbelsäule operiert zu werden.
Also habe ich das Formular nach Kräften ignoriert. Das führte dazu, daß eines Abends der Chefarzt an mein Bett kam und sehr geduldig mit mir redete. Am Ende sagte er sinngemäß: "...Sie haben doch bloß das und das - damit kann man leben - an ihrer Stelle würde ich mich doch nicht operieren lassen..!"
Diese Aussage war für mich wie ein Wunder und mehr als eine Erlösung. Am nächsten Morgen stand ich das erste mal wieder auf...

Nach einer 14-tägigen Reha und noch ein paar Tagen krank fühlte ich mich wieder ganz gut. Es wurde täglich etwas besser.
Insgesamt war ich knapp 3 Monate aus dem Rennen.

Die Lösung meines Selbstwerteinbruchs begann, als ich mich ein stückweit zurücknahm in meinem Ehrgeiz. Ich hatte begriffen, daß das nicht meine Firma war.
In der Zeit, die ich im Krankenhaus verbrachte, kamen mir solche Eingebungen wie: ..die Firma hat mir das Kreuz gebrochen u. ä.
Aber natürlich war es nur mein Gefühl des Versagens.
Die endgültige Verabschiedung des Selbstwert-Themas aber erfuhr ich an dem Tag, als ich wieder auf Arbeit kam: Alle Mitarbeiter einschließlich des Chefs sagten mir fast wörtlich: "Gott sei dank, daß du wieder da bist !"
Auch machte ich mir einen Spruch zurecht, der da lautete: "Ich tue, was ich kann, aber was heute nicht wird, wird vielleicht auch nicht morgen!"
Das waren nach meiner Überzeugung die Voraussetzungen dafür, daß es zu keinem Rezidiv kam.

Das Ganze ist nicht ohne Folgen geblieben. Die Wirbelsäule ist nicht mehr so wie früher. Aber das ist kein Problem, damit habe ich mich arrangiert.

Erst 3 Jahre später kam ich mit den 5BN in Berührung. Da war es plötzlich ganz leicht, Ursache und Verlauf nachzuvollziehen.

Trotzdem ist mir bewußt, daß ich mit meiner Symptomatik "Glück" hatte, denn ein schwererer Verlauf kann durchaus eine OP - mit allen Risiken - notwendig machen..

Zusammenfassend:

- der Konflikt (DHS) entstand, als ich mich unfähig fühlte, den Erwartungen des Chefs zu genügen. Dauer: ca 2Jahre. Symptome gab es in dieser Zeit keine auffälligen

- die Lösung setzte ein, als ich begriff, daß es hier nur um eine Firma ging, die nicht die meine war und als ich merkte, daß ich trotz meiner gefühlten Mängel "brauchbar" war. Symptome: Mißempfindungen durch Nerveinklemmung, Schmerzen, BS-Vorfall, Dauer: (pclA, bis zum Beginn der Abschwellung): geschätzt 4 Wochen. pclB: >1Jahr - schwer einzuschätzen.